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.Neubau Wohnungen und Sanierung ehemalige Kaplanei Oberwil Root zurück1234567weiter
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Stichwort: Wohnumgebung
Auslober: Gemeinde Root
Ort: Oberwil Root
Verfahren: Projektwettbewerb 2021, 3. Rang
Architektur: Romero Schaefle Partner Architekten
Kurzbeschrieb: Der Weiler Oberwil zeichnet sich durch die locker entlang dem alten Kirchweg, der heutigen Oberwilstrasse, angeordneten Gebäude aus. Die neuen Wohngebäude führen diese lockere, in die Hangtopografie eingeschriebene Anordnung von Solitärbauten weiter. Dabei entsteht als Ganzes eine zwanglose Gemeinschaft. Der prägende Landschaftsraum fliesst auch zukünftig weit zwischen die Gebäude hinein. Der ehemals dicht mit Obstbäumen durchsetzte Wiesenhang, regelmässig von Waldzungen und den vielen mit Gehölzen bestockten Bächen in Kammern gegliedert und rhythmisiert, soll auch weiterhin den Siedlungsrand prägen und dem Weiler sein attraktives, ländliches Gesicht geben.

Die Bestockung des Hagenmattbaches wird in vertretbarem Mass etwas ausgelichtet, grössere Solitärbäume und Hochstaudenfluren im Wechsel mit dichteren Bachufergehölzstreifen schaffen dennoch einen hohen ökologischen Wert und zudem einen attraktiven Spiel- und Erlebnisraum. Der aufgelockerte Pflanzensaum entlang dem Bach schafft eine schöne Verbindung zwischen den Gebäuden und dem Quartiersträsschen.

Vor den Häusern formiert ein Teppich aus Wildpflästerung kleine Plätze und deren Verbindung. Dieser zeitlose Belag, in ländlichen Gegenden früher weit verbreitet, ist befahrbar, meistert die unterschiedlichen Gefälle ohne Brüche, schafft mit seinen offenen, vergrünenden Fugen ein angenehmes Klima und ermöglicht wertvoller Pflasterritzenvegetation sich anzusiedeln.

Der gemeinsame Ankunftsbereich aller Häuser wird von einer Hauslinde geprägt. Sie schafft, zusammen mit der niederen Sitzmauer, die den Übergang von der fliessenden Wiese in den Hof akzentuiert, einen Begegnungsort, der allen offensteht. Ein zweiter, kleinerer Platz ergänzt den Gemeinschaftsraum im Freien, direkt am Bach.

Wie in ländlichen Gegenden häufig anzutreffen, liegen hausnah, aber frei in der Wiese positioniert und optimal auf die Besonnung und die Hangtopografie ausgerichtet Gartenintarsien. Sie sind ergänzend zu den privaten Aussenräumen der Wohnungen von allen nutzbar als Gemüse- und Blumengärten oder Gemeinschaftsgärten. Auch kleine Sitzplätze können entstehen, sie müssen sich aber sorgfältig der Hangtopografie einschreiben.

Erreicht werden die Gärten über einfache Wiesenwege. Die beiden speziell schönen, alten Bäume auf dem Areal, die Eiche im Süden am Wilbach und die alte Birne im Norden am Hagenmattbach, werden in das Wiesenwegnetz eingebunden, Sitzbänke und kleine Plätze aus regelmässig geschnittener Wiese schaffen zusätzliche Anziehungspunkte und Rundwegmöglichkeiten. Der Südgarten vor der Kaplanei wird wieder hergerichtet als Garten und Aufenthaltsort für die Bewohnenden der Kaplanei, denen kein privater Aussenraum direkt bei den Wohnungen angeboten werden kann.
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