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Stichwort: Neugestaltung Bahnhofplatz
Auslober: Rhätische Bahn AG, Gemeinde Ilanz/Glion
Ort: Ilanz
Verfahren: selektiver, anonymer Projektwettbewerb 2020, 2. Rang
Architektur: Miller & Maranta Architekten, Basel
Kurzbeschrieb: Die Bedeutung des Bahnhofs Ilanz innerhalb der städtischen Struktur hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Die Lage des Bahnhofs am Trassee der Vorderrheinstrecke der RhB liegt ausserhalb der historischen Stadtstruktur. Mit dem Neubau des Center Marcau ist er nunmehr nicht nur wichtigster Verkehrsknoten der Region, sondern er schafft durch die Öffentlichkeit der Nutzungen auch eine Verbindung zwischen dem alten Stadtkern und den Gebieten am Vorderrhein.

Das vorliegende Projekt klärt die Ansprüche an den öffentlichen Raum mit einer einfachen Geste: Ein grosser, übersichtlicher und klar organisierter Platz zusammen mit dem langgestreckten neuen Gebäude am Bahnhof manifestieren die neue Bedeutung des Bahnhofsgebäudes und den vielfältig nutzbaren öffentlichen Raum.

Durch die klare Geste des Neubaus wird eine übersichtliche und selbsterklärende Situation auch für die Aussenräume geschaffen. Eine mittige Unterführung leitet die ankommenden Gäste und Pendler direkt zu den Postautokursen, die wie heute auf einen Blick gut sichtbar und logisch organisiert auf dem Platz vor dem Bahnhofsgebäude aufgestellt sind.

Obwohl die Postautos nun alle zentral vor dem Gebäude angeordnet sind, wirkt der Platz dank seiner austarierten Terrainmodellierung als grosser Bahnhofsplatz auf einem Niveau, in den die Busfahrspuren zur Mitte hin eingeschrieben und die Perrons Teil der Platzfläche sind. Der einheitliche Belag aus grob geschliffenem Ortbeton verweist mit seiner sichtbaren Steinstruktur auf die Lage in der Flussebene, verwendet wird lokales Kiesmaterial in unterschiedlicher Körnung.

Im Süden bietet der Platz vor Migros, Post und Restaurant/Hotel Eden einen grosszügigen, ungestörten Aufenthaltsbereich. Langgezogene Kiesfelder, gerahmt von zwei Reihen geschnittener Hainbuchen, unterstreichen noch einmal die linearen Themen des Ortes: Flusslandschaft, Geleisefluss, Bahnperrons, neues Gebäude am Bahnhof und Postautofelder. Unter den Bäumen können stimmige Gartenrestaurantbereiche angeboten werden, aber auch Sitzgelegenheiten und ein Brunnen laden zum Verweilen ohne Konsumation ein. Ein kleiner Wochenmarkt oder Teile der Warenmärkte und des Adventsmarktes können hier stattfinden.

Die Park&Ride-Anlage wird als langer Streifen direkt entlang der Geleise angelegt, so dass das Landschaftsgebiet Pendas schon direkt nach dem Zubringer vom Verkehr ungestört entwickelt werden kann. Baumhaine aus Auengehölzen auf Kiesinseln bieten entlang dem Uferweg Pick-Nick-Orte mit Feuerstellen und Sitzgelegenheiten. Ein einfaches Wegenetz kann optional dazu entwickelt werden, um kleine Rundwege zu ermöglichen.
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