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Stichwort: öffentlicher Freiraum
Auslober: Tiefbauamt Stadt Zü
Ort: Zürich
Verfahren: selektiver, einstufiger Studienauftrag 2019
Architektur: huggenbergerfries Architekten AG, Zürich
Bauingenieurwesen: Basler & Hofmann AG, Zürich
Lichtplaner: d-lite lichtdesign, Zürich
Visualisierung: nightnurse images GmbH, Zürich
Kurzbeschrieb: Das Projekt "Plötzlich diese Übersicht" versteht die Wettbewerbsaufgabe als Gestaltung des öffentlichen Raumes: Eine offene und grosszügige Platzfläche ist mitten in der Altstadt eine urbane Plattform zwischen Himmel und Wasser. Eine ganzheitliche Konzeption vereint für diese aussergewöhnliche Aufgabe die stadträumlichen, gestalterischen und technischen Bedingungen.
Die entwickelte Brückenkonstruktion für den prominenten Platz über der Limmat orientiert sich an der Vorgängerbrücke von Ludwig von Tetmajer und wird als schwimmend gelagerte, möglichst monolithische 3-Feld-Platte ausgeführt. Die im Mittelfeld über 25 m spannende Platte wird mit 70cm äusserst schlank ausgeführt.
Die Überquerung der Limmat ist an dieser Stelle ein reichhaltiges Raumerlebnis, das den Kontrast von Dichte und Offenheit, Enge und Weite thematisiert: Vom "Paradeplatz" zur Schipfe resp. zum Weinplatz öffnet sich der Brückenraum und eröffnet dem Besuchenden eine unerwartete Weitsicht, die im Kontrast zu den engen Gassen der Altstadt steht. Diese Sequenz wird mit klar gefassten Räumen inszeniert: Raum zum Wasser, Raum am Wasser, Raum auf dem Wasser.
Die Fluchten zwischen Vorderkante Hauptwache und Eckhaus an der Schipfe, bzw. vom Rathaus zum Weinplatz werden von einer Sitzstufe auf 36cm zu einem trapezartigen Raum geformt. Dieser fasst und trennt die schnelleren Bewegungsströme auf dem oberen von den Flanierenden auf dem unteren Brückenniveau.
Die räumliche Ausbildung von ruhigen und bewegten Bereichen erlaubt eine gleichzeitige Bespielung der Platzbrücke zur Erholungs- und Verpflegungsnutzung wie auch als Wegverbindung. Ritualisierte Nutzungen wie der allsamstägliche Markt und das herbstliche Karussell und Marronihäuschen bereichern den Ort genau so wie die spontanen Kundgebungen und politischen Versammlungen vor dem Rathaus oder die touristische Attraktion als Selfiestandort mit Überblick auf die Altstadt von Zürich.

Die Materialisierung orientiert sich an der Flusslandschaft: Das kiesige Material des Zürichsees, dass von den Bächen rings herum in den See eingetragen wird, zeichnet sich durch eine vielfältige, blasse Farbigkeit aus. Der Brückenplatz über die Limmat soll mit einem Terrazzo-Belag aus eben diesem graublau, rot, gelblichen und grünen Material belegt werden, gleich einer Kiesbank im Fluss.
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