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.Neues Quartier «Verteilzentrale» Pratteln zurück123456787weiter
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Stichwort: Städtebau / Öffentlicher Freiraum
Auslober: Logis Suisse AG, Baden
Ort: Pratteln BL
Verfahren: Studienauftrag 2018, 1. Rang
Architektur: Bachelard Wagner Architekten, Basel
Kurzbeschrieb: Die städtebauliche Figur und Setzung der Gebäude generiert klar lesbare und zonierte Freiraumstrukturen: Strassen, Plätze, Gassen, einen grossen Hofraum, sowie die Schulfreiräume. Im Norden bildet ein Streifen Gartenland die Fuge und den thematischen Übergang zwischen der kleinteiligen Einfamilienhaussiedlung und den grossen Neubauvolumen.
Strassenräume und Plätze umfassen die Gebäude und bilden die Adressen mit den entsprechenden Hauseingängen und Infrastrukturen. Der motorisierte Verkehr wird unmittelbar an der nordwestlichen Ecke in die Tiefgarage eingeleitet und belastet nicht das neue Stadtquartier. Baumbestandene Plätze an den Ecken des Quartiers bilden den Auftakt mit Aufenthaltsräumen an den Rändern. Gassen zwischen den Gebäudevolumen erweitern das vielfältige Verbindungsnetz um stimmungsvolle städtische Raumfolgen. Dieses Wegenetz ist vorrangig den Velofahrern und Fussgängern gewidmet, dient aber auch dem Spiel von Kindern und Jugendlichen und als Begegnungsraum.
Der grosse Hofraum mit den Ausmassen einer Quartier-Parkanlage ist über drei grosszügig dimensionierte Durchgänge an das Quartier und sein Wegenetz angebunden und für die Bewohner auch über die Treppenhäuser erschlossen. Der gesamte Raum ist mit privaten und gemeinschaftlichen Flächen klar zoniert und entsprechend nutzbar. Die unterschiedliche Höhenlage dieser Zonen im Schnitt unterstützt die präzise Ordnung. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über private Gärten und Terrassen mit direkten Ausgängen zum Hof. Diese privaten Flächen liegen zum Hofniveau leicht erhöht.
Die Hoffläche ist abgestuft in Hartbeläge, Kies- und Rasenflächen, die jeweils andere Nutzungen aufnehmen können. Ein umlaufender Weg verbindet die Hauszugänge und dient der Kommunikation und dem Spiel. Ein Sitzmäuerchen begleitet und rahmt die zentrale Grünanlage. Der Rahmen mit einer normalen Breite von 1.3 Metern weitet sich beim Kinderhort zum Planschbecken auf. Bäume formieren sich zu Alleen, beschatten Plätze und Gärten und bilden gesamthaft ein räumliches System im Hof und auf dem gesamten Areal.
Einen ganz besonderen und eigenen Teil des Hofes bildet die Sockelterrasse mit der offenen Shedhalle, beides Zeugen der industriellen Vergangenheit des Ortes. Die erhöhte Ebene bildet eine „Stadtterrasse“ mit vielfältiger, gemeinschaftlicher Nutzbarkeit über dem Hofniveau. Grosse blühende und duftende Kübelpflanzen strukturieren und zieren die Terrasse im Sommer und stellen eine informelle Grenze zu den Ateliers dar. In der kalten Jahreszeit wandern die mediterranen Pflanzen in die Orangerie und bilden dort einen stimmungsvollen Wintergarten. Die im Sommer leere, aber regengeschützte Orangerie kann wiederum als Ort für Feste und Anlässe dienen.
Während der Hof keine fest vorgegebenen Nutzungen aufweist, kann und soll das Gartenland im Ausgleich und zur Ergänzung besonderen Nutzungen dienen. Heckenräume bilden Strukturen, Orte und Zwischenräume zum Kultivieren, Pflanzen, Ernten, Grillieren, Spielen, Entspannen und Vielem mehr. Mit den Hecken, Obstbäumen, Wiesen und Kleinarchitekturen entsteht eine lineare Grünanlage, die den Übergang zum Patchwork der Einfamilienhausgärten sinnfällig thematisiert.
Die Schulfreiräume bilden einen eigenständigen Teil des Gesamtfreiraumsystems und gehen nahtlos in dieses über. Das Sport- und Spielangebot kann von Schule und Quartier gleichermassen genutzt werden.
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