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.«Sinfonia d’aua» Flims zurück12345weiter
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Stichwort: Entwicklung Wassererlebnis und Landschaft
Auslober: Gemeinde Flims
Ort: Flims, Punt Gronda GR
Verfahren: Studienauftrag 2016, 1. Preis
Kurzbeschrieb: Über Natur und Kunst zur Installation nach tradiertem Handwerk.

Der Flem dient der Installation ‚Sinfonia d’aua’ als Vorbild. Die gestalterische Kraft des Wassers hat den Bachlauf modelliert und verschiedene Formationen entstehen lassen, die ihrerseits das Wasser animieren und zum tönen bringen. Natürliche Kaskaden, Mühlen, Rinnen beschleunigen und beruhigen den Wasserlauf, lassen das Wasser fallen, gleiten, tropfen, spritzen und erzeugen damit die entsprechenden Geräusche. Dies dient uns als Vorbild.

Die Gartenkunstgeschichte ist reich an Beispielen für den optischen, akustischen und kühlenden Einsatz von Wasser in Grotten und Brunnen, Kaskaden und Speiern. Bewegtes Wasser mit akustischer Untermalung zur Freude der Besucher. Dies dient uns als Referenz.

Natürliche Vorbilder sowie Referenzen aus der Gartengeschichte bilden die Inspiration zu unserem Wasserobjekt. Diese Vorbilder werden in ein Bauwerk übersetzt, welches sich seinerseits tradierter Handwerkstechniken bedient und ortsübliche Materialien verwendet:
Ein trocken gemauerter Sockel, der einen hölzernen Kännel birgt, welcher das Wasser zu und über verschiedene Stationen führt, die rauschen, gurgeln, tropfen, murmeln...

Ort und Verortung
Im Verlauf des Trutg dil Flem zwischen Dorf und Segnesboden stellt der Ort Punt Gronda den wohl banalsten Abschnitt im gesamten Kontinuum dar. Die Strasse, das Wasserwerk, Beschneiungsmasten und das Rückhaltebecken prägen die Wegstrecke. Wir wählen diesen Ort in seiner Banalität, im Gegensatz zu den eindrücklichen Landschaftsbildern, die folgen werden, bewusst, um gerade diesen Abschnitt aufzuwerten; der parallel im Hang verlaufende Dutg da Runca hat seinen ganz eigenen Charakter und Wert, der keiner Aufladung bedarf.
Die eingefügte ‚Sinfonia d’aua’ begleitet den Strassenverlauf auf einer Strecke von ca. 110 Metern.

Umsetzung
Die Trockenmauer mit den eingelegten Holzkänneln (ausgehöhlten Baumstämmen) wird seitlich neben der Strasse in den Hang ‚gedrückt’, so dass die Rückseite zur Stützmauer wird. Dadurch entsteht ein variierender Zwischenraum zur Strasse und situativ kleine Plätzchen. Die Installation beginnt am oberen Ende mit der ‚Grotte’ als Auftakt und endet vor dem Wasserwerk mit dem Strudeltopf als Schlusspunkt, dazwischen liegen drei Stationen mit Treppe, Speiern und Kaskade. Die dadurch gebildeten vier Teilabschnitte des Wasserlaufs, die je nach Bearbeitung der Rinnensohle ruhig bis wenig animiert sind, ehe das Wasser von neuem aufbraust, versinnbildlichen die vier Sätze der Sinfonie mit ihren unterschiedlichen Tempi und Längen.
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