raderschall partner ag
.Schulanlage Freilager Zürich zurück12345weiter
s
.
Stichwort: Freiraum zu Schule
Auslober: Stadt Zürich Amt für Hochbauten
Ort: Zürich-Albisrieden
Verfahren: Projektwettbewerb im offenen Verfahren 2016, 2. Rang / 2. Preis
Architektur: Huggenbergerfries Architekten, Zürich
Kurzbeschrieb: Die neue Schulanlage Freilager ist ein wichtiges Glied und Scharnier im Freiraumkonzept Letzi, sie verbindet die beiden Nord-Süd-verlaufenden Grünkorridore in der Querrichtung und hat nebst ihrer gesellschaftlichen auch eine wichtige ökologische Funktion.
Die umliegenden Siedlungs- und Quartierfreiräume wie auch die neuen Schul-Aussenanlagen sind hoch funktionalisiert. Demgegenüber wird der neue Parkteil landschaftlicher und ohne spezifisches Nutzungsangebot, aber mit hohem Erlebniswert gestaltet. Die modulierte Topografie, wie sie in Teilen des Bachwiesenparkes zu spüren ist, wird zum Thema, weich geformte Huügel gliedern den langen Parkraum in Teilräume und generieren zusammen mit dem Vegetationskonzept unterschiedliche Qualitäten und Stimmungen.
Die auffallend häufig im Quartier vorkommenden prächtigen Hainbuchen als Thema aufnehmend beruht das Vegetationskonzept auf Arten des einheimischen Eichen-Hainbuchenwaldes (Querco-Carpinetum), mit subjektiver Auswahl favorisierter Arten. So setzen sich im Park die kleinen Haine aus Bergahorn, Hainbuchen, Winterlinden, Bergulmen und Stieleichen zusammen, aber jeder der Haine favorisiert eine andere Art, die den kleinen Wald prägt. Die natürliche Waldvegetation wird partiell am Hügelfuss mit Frühlingsblühern aus Gärten (Schneeglöckchen, Märzenbecher, Bärlauch, Narzissen und Scilla) und Wiesenpflanzen mit Verwilderungspotential angereichert. Die Wiesenflächen, aber nicht deren Ränder, werden gemäht, ebenso werden die Hügel nur partiell gemäht, um eine Wechselwirkung von Nutzung und Ökologie wie auch schönem Landschaftsbild zu erzielen.
Das Meteorwasser der Hart- und Dachflächen der Schulanlage wird in einen kleinen Meteorwassergraben am Parkrand geleitet und am tiefsten Punkt des Areals in einer Mulde je nach geologischen Möglichkeiten der Versickerung respektive Retention zugeführt. Diese Bereiche werden von Hochstaudenfluren begleitet und geprägt.
Die gemischt verwendeten Baumarten des Parks werden in den Streifen des Schulareals ‚sortiert’ gepflanzt, Hochstämmer und Mehrstämmer wechseln sich ab. Die in den Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst gut ablesbaren Streifen sind eine dezente Erinnerung an die Streifenlandschaft der Schrebergärten.
Verschiedene Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten, welche die unterschiedlichen Altersstufen und eigungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen, werden auf dem Schulareal angeboten. Der grosse Pausenplatz kann als Treffpunkt der ganzen Schule gelesen werden. Flächen zum Toben und Rennen, Spiel- und Kletterlandschaften aber auch Sitzmöglichkeiten fuüür Grüppchen und Individualisten sind vorhanden. Der kleine Pausenplatz vor der Bibliothek ist eher dem ruhigen Aufenthalt gewidmet: ein Buch im Freien lesen, ausruhen, Rollenspiele im Hüttendorf, dösen in den Hängematten sollen in einer Tagesschule auch Platz haben. Bei der Mensa bietet ein kleiner Kiesplatz unter Bäumen die Möglichkeit, im Freien zu essen oder an den Tischen die Aufgaben zu erledigen. Der Bereich westlich des Sportgebäudes ist eher extensiv gehalten (Distanz zum Schulgebäude), es können sich in Teilbereichen ökologisch wertvolle Flächen bilden.
Der Ort und das Thema sind geeignet für Aussenunterricht, es könnte ‚Schule im Freien’ stattfinden, gerade auch dank der Nachbarschaft zum Schulgarten. Die bestehenden roten Landi-Sitzbänke bleiben erhalten und werden entlang dem Wegnetz innerhalb des Parks neu angeordnet. Eine neue Landi-Rundbank unter der neu gepflanzten Linde markiert den Eingangsbereich und gewährt einen Rundum-Überblick. Die bestehenden Sitzbänke entlang des Mühlewegs werden belassen und im Bereich der Bachstrasse mit zwei bestehenden Bänken ergänzt.
.