Stichwort: | Freiraum zu Psychiatrie | ||
Auslober: | Hochbauamt, Baudirektion Kanton Zürich | ||
Ort: | Winterthur | ||
Verfahren: | Projektwettbewerb im offenen Verfahren, 1. Rang | ||
Architekt: | Bollhalder I Eberle Architektur | ||
Kurzbeschrieb: | Schon zum heutigen Zeitpunkt weist das Areal der Klinik Schlosstal zwei prägnante freiräumliche
Charakteristika auf: Nach Osten und zur Stadt hin sind dies die gartenhaften Elemente und Parkfragmente, während landwirtschaftliche Flächen
die westliche Seite bestimmen. Beide Freiraumtypen werden jeweils seitlich von linearen Baumstrukturen gefasst, welche den Bach und die Autobahn
säumen und den Ort als Landschaftskammer erscheinen lassen. Diese atmosphärische und funktionale Zweiteilung des Areals wird im vorliegenden Projekt
als landschaftliche Qualität gelesen und konzeptionell gestärkt. Wir verstehen die Aussenanlagen der Klinik dabei auch als wichtigen Teil des
therapeutischen Systems (als Healing-Garden, als therapeutische Landschaft), in die funktionale Bedürfnisse so wenig störend wie möglich,
dennoch effizient eingegliedert sind. Die spätklassizistische Gartenanlage, die sich axial vor dem Wohnflügel des Fabrikgebäudes aufspannte, ist flächenmässig ungefähr erhalten, jedoch bis auf wenige Vegetationsreste verschwunden und stark banalisiert. Unter Berücksichtigung des Baumbestandes schlagen wir eine inszenierte Parklandschaft vor, in die erneut eine Gartenachse bestehend aus Brunnen, Rondell und Hecke eingeschrieben wird. Der Hof der zweiflügeligen, historischen Gebäudeanlage wird mit einem Baumgeviert aus geschnittenen Linden überstellt. Damit wird die räumliche Qualität des Hofes gestärkt, die Eingangssequenz aufgewertet und ein optischer Abschluss gegen die Wieshofstrasse erreicht. Auch hier stehen freie und formale Gartenelemente gleichberechtigt nebeneinander, respektive überlagern sich und verweisen auf die wechselhafte Geschichte des Ortes. Das Wegesystem folgt dabei historischen Verbindungen und knüpft an neue Bezüge an. „Funktionale“ Themen, wie die Durchfahrten und die Besucherparkplätze werden an den Rand verlagert, respektive vermieden, um die Parkatmosphäre und ihre Erholungsqualität zu gewichten. Die landwirtschaftliche Seite des Areals wird mit einem (Zier-) Obst- Baumraster überzogen. Unter diesem werden die sehr grossen Parkierungsflächen angeordnet, wie auch Heckenkompartimente, welche spezifische Gartenthemen aufnehmen. Die Heckeneinfriedungen werden auch auf bestehende Situationen angewendet. Die Zufahrt zu den Parkplätzen wird ab der Wieshofstrasse entlang der Autobahn zum Parkplatzareal geführt, ohne die Gartenanlagen dabei zu durchqueren und zu belasten. Mittel- bis langfristig kann auch die Anlieferung diesen Weg (mitbe-)nutzen. |